VISO 05-2016 – THEMA / THÈME – École préprofessionnelle, Saint-Maurice/CH, mcm-arch



Das Gebäude, das eine regionale Orientierungsschule und eine berufsvorbereitende Schule in sich vereint, bildet das Schlüsselprojekt an einer der Hauptzufahrtsstrassen des Ortes.
Le bâtiment, qui réunit une école d’orientation régionale et une école préprofessionnelle en un seul bâtiment, constitue le projet clé sur l’une des principales routes d’accès de la ville.

Die Schaffung von städtischem Raum I Création d’un espace urbain
   Graeme Mann & Patricia Capua Mann schufen mit der 2014 fertiggestellten Schule in Saint-Maurice ein Stück Stadt und gleichzeitig ein Stück öffentlichen Raum, in einem landschaftlichen Umfeld, das von der Schroffheit und Kargheit, aber auch der Erhabenheit der Berglandschaft und der steil abbrechenden Felswände gekennzeichnet ist.

   Graeme Mann & Patricia Capua Mann ont créé avec l’école à Saint-Maurice, école inaugurée en 2014, un moreean de ville et en même temps un espace public, dans un environnement pittoresque qui se caractérise par des falaises abruptes mais également par la beauté des montagnes.

Text | Texte: Michael Koller
Fotos | Photos: Yves André, Thomas Jantscher
Pläne | Plans: Graeme Mann & Patricia Capua Mann

Die langen Fensterbänder werden nur durch schmale, perforierte Metall-kassetten unterbrochen.
Les longues bandes des fenêtres sont seulement interrompues par des cassettes métalliques et perforées.

Schulterschluss
  Auffallend ist die gelungene Einbettung des Schulgebäudes in seinen unmittelbaren städtebaulichen Kontext und der Reichtum der neu geschaffenen öffentlich zugänglichen Plätze und Verbindungswege. Das Gebäude, das eine regionale Orientierungsschule und eine berufsvorbereitende Schule in sich vereint, bildet das Schlüsselprojekt an einer der Hauptzufahrtsstrassen des Ortes. An einer Stelle, an der die Architekten gerade aufgrund dieser Schlüsselposition eine Landmarke hätten entwerfen können, kreierten sie ein funktionelles Objekt, das sich sowohl formal als auch architektonisch gegenüber seiner Umgebung zurücknimmt, ohne jedoch seine Präsenz zu verleugnen.
    Die Integration des an der Umfahrungsstrasse gelegenen, bestehenden Hallenbades und Sportzentrums aus den 1980er Jahren machten sie sich zu Nutze, indem sie einen kompakten, grossformatigen Gebäudeblock mit einem nach Süden geöffneten, terrassierten und öffentlich zugänglich Innenhof schufen.
    Nach Aussen präsentiert sich das Gebäude in erster Instanz als massives Bauwerk, das jedoch durch seine langen, durchlaufenden und allseitig angeordneten Fensterbänder der Unterrichtsräume an Transparenz gewinnt. Das Verhältnis zwischen den horizontalen Fassadenteilen aus schwarzem Waschbeton, der je nach Sonneneinstrahlung seine Farbe verändert, und den Glasanteilen wirkt ausgeglichen.

Bei schönem Wetter und dem entsprechenden Lichteinfall spiegeln sich die umliegenden Gebäude und Berge in den Fensterbändern.
Par beau temps et avec la lumière correspondante, les bâtiments environnants et les montagnes se reflètent dans les rubans des fenêtres.

Regroupement
    La réussite de l’intégration de l’école dans son contexte urbain immédiat et la richesse des espaces et des passages publics nouvellement créés est frappante. Le bâtiment, qui réunit une école d’orientation régionale et une école préprofessionnelle en un seul bâtiment, constitue le projet clé sur l’une des principales routes d’accès de la ville. Sur cette position clé, sur laquelle les architectes auraient pu concevoir un objet phare, ils ont créé un objet fonctionnel qui se ramène formellement et architecturalement à son environnement, sans nier sa présence.
    Ils ont profité de l’existence d’une piscine et du centre sportif, complexe construit dans les années 1980 et situé sur la rocade, pour les intégrer et créer ainsi un ensemble de grand format compact qui s’ouvre au sud avec une cour en forme de terrasse ouverte au public.
    L’extérieur du bâtiment se présente à première vue comme une structure massive, qui, cependant, gagne en transparence grâce aux longues bandes des fenêtres de salles de classe, disposées sur chaque façade. La proportion est équilibrée entre les parties horizontales de la façade en béton noir désactivé, partie qui change de couleur en fonction de la lumière du soleil, et les parties vitrées.

Das Schulgebäude liegt an der Schnittstelle zwischen der historischen Altstadt und verschiedenen Wohnbauten aus den 1970 und 1980er Jahren.
L’école est située à l’interface entre le centre historique et divers bâtiments résidentiels des années 1970 et 1980.

Einbettung in die Landschaft
Die Stärke des Projekts liegt zweifellos in der architektonischen Gestaltung der Aussenräume und deren Verbindung mit den Innenräumen. Durch das Absenken des Gebäudes in den ursprünglichen Hang wirkt das Gebäude strassenseitig kleiner, als es tatsächlich ist. Gleichzeitig schaffen die Architekten damit einen Höhenunterschied von einem Geschoss zwischen der Hofseite und der Strassenseite, dem die Anordnung der Programme folgt.
An der Westseite, an der das alte Schulgebäude liegt, ist das Theater so in das ursprüngliche Gelände hineingeschoben, dass von der Aussenseite nur die Klassenzimmer, Seminarräume, Ateliers, Werkstätten und Büros der beiden Obergeschosse sichtbar sind. Als Verbindung zwischen diesem höher gelegenen Niveau und dem Hof fungiert eine breite Treppe, die sich ebenfalls ins Gelände einschneidet und die gleichzeitig als öffentliches Theatertribüne verwendet werden kann. Diese Treppe führt zu einem abgesenkten Patio und unter den überdachten Zwischenplatz, von dem aus man einerseits in die Kantine und das Theater, sowie andererseits zur Turnhalle gelangt. Auch dieser überdachte Platz kann bespielt oder für verschiedenste öffentliche Veranstaltungen benutzt werden.
An der Nordseite folgt die Gebäudeform dem natürlichen Gefälle der Strasse. Hier schiebt sich der schwarze und an seinen Seiten völlig geschlossene Baukörper der tiefer liegenden Turnhalle bis zur Gehsteiglinie vor. Darüber spannt sich wiederum der Balken des um einige Meter zurückversetzten, ersten und zweiten Obergeschosses.

Oben: Grundriss EG und 1. OG, unten: Fassadenansichten
En haut: plan rez-de-chaussée et 1er étage, en bas: vue des façades

Intégration dans le paysage
La force du projet est sans aucun doute la conception architecturale des espaces extérieurs et leur connexion avec les espaces intérieurs. En abaissant le bâtiment dans la pente d’origine, le bâtiment semble sur le côté de la rue plus petit par rapport à ce qu’il est en réalité. Faisant ainsi, les architectes créent une différence de hauteur entre le côté de la cour et le côté de la rue d’un étage, à laquelle correspond la disposition des programmes.
Côté ouest, où se trouve également l’ancien bâtiment de l’école, le théâtre est poussé dans le terrain d’origine d’une manière à ce que seules les salles de classe et de séminaires, les studios, les ateliers et les bureaux des deux étages supérieurs soient visibles de l’extérieur. Le lien entre ce niveau et la cour est assuré par un grand escalier, qui s’enfonce aussi dans le sol, escalier qui peut servir en même temps comme une tribune de théâtre à ciel ouvert. Cet escalier mène à un patio en contrebas et sous un espace couvert, d’où on accède d’une part à la cantine et le théâtre, et d’autre part à la salle de gym. Cet espace couvert peut être utilisé également pour des différentes manifestations publiques.
Sur le côté nord, la forme du bâtiment suit la pente naturelle de la route. À cet endroit, le volume de la salle de gym, volume noir et complètement fermé sur les côtés, se place jusqu’à la ligne du trottoir. Au-dessus de ce volume, avec quelques mètres en retrait, s’étend de nouveau, comme une barre, l’ensemble des 1er et 2ème étages.

Blick ins Treppenhaus.
Vue de l’escalier.

Offenheit und Transparenz
   Das gesamte Erdgeschoss kann völlig unabhängig von den Unterrichtsräumen in den Obergeschossen benutzt werden. Der Turnsaal, die Kletterwand, das Theater und die Kantine stehen der Stadt und den Umlandgemeinden auch nach den Unterrichtszeiten für Veranstaltungen und sportliche Aktivitäten zur Verfügung. Durch die raumhohen Verglasungen auf dieser Ebene ziehen die Architekten die neu geschaffenen Plätze und Wege visuell und auch funktionell in den Innenbereich durch. Das schafft eine Offenheit und Transparenz, die die gesamte Anlage kennzeichnet.
   Diese Sichtverbindungen zwischen Innen und Aussen finden sich in einer anderen Interpretation auch im 1. und 2. Obergeschoss wieder, indem die Architekten an den Enden der Gänge und im Bereich der Stiegenhäuser grosse Fensteröffnungen vorsahen. Dadurch ergeben sich zum Teil unerwartete Ausblicke sowohl auf die umliegende Berglandschaft, als auch in die Stadt. Diese Fenster bringen so wie die beidseitigen, schmalen Fensterbänder der Klassenzimmertüren natürliches Tageslicht in die Gänge. Ein Aspekt, der den Architekten besonders wichtig ist. Sie sollen den Schülern aber auch als Orientierungshilfe innerhalb des Gebäudes dienen.
     Beim gesamten Innenraumdesign, sowohl der Unterrichtsräume als auch der Büros und Verkehrsräume, beschränken sich Graeme Mann & Patricia Capua Mann ebenso wie bei der Fassadengestaltung auf spartanisch wenige Materialien, Details und Elemente, wie Sichtbetonwände und -decken, Schränke und Böden aus Eichenholz, sowie den geschliffenen, industrieartigen Betonböden in den Gängen. Patricia Capua Mann bestätigt allerdings, dass gerade die konsequente Reduktion auf das Wesentliche und auf wenige Details mehr Arbeit in Anspruch nimmt, als man glauben möchte. Auch im Innenraum spielen die Architekten gekonnt mit dem Wechsel zwischen der Massivität der Betonwände und Treppen und der Feingliedrigkeit und Transparenz der Holzelemente und der grossen Fensteröffnungen.
     Nach der Auffassung von Frau Capua Mann soll die Architektur nur als eine Art Kulisse fungieren, einen Arbeitsraum für die Schüler und das Personal bilden, in den die Menschen Leben und Farben einbringen.

Eine Auflage der Gemeinde war die Integration verschiedener öffentlicher Freizeit- und Kultureinrichtungen.
Une demande de la commune de était l’intégration des différents équipements publics de loisirs et culturels.

Ouverture et transparence
    L’ensemble du rez-de-chaussée peut être utilisé complètement indépendamment des salles de classe sur les étages supérieurs. La salle de gym, le mur d’escalade, le théâtre et la cantine sont à la disponibilité de la ville et des communautés environnantes, même après les heures de classe pour des événements et des activités sportives. Sur cet étage, les architectes étendent les places et les cheminements nouvellement créés d’une manière visuelle et fonctionnelle jusqu’à l’intérieur du bâtiment, grâce aux façades vitrées du sol au plafond. Cela crée une ouverture et transparence qui caractérise l’ensemble du projet.
     Cette recherche des liaisons visuelles entre intérieur et extérieur se trouve d’une manière différente aussi au 1er et au 2ème étage. Sur ces niveaux les architectes ont prévu des grandes fenêtres aux extrémités des couloirs et dans les cages d’escalier. C’est ainsi qui s’ouvrent des vues souvent inattendues et vers les montagnes et vers la ville. Ces fenêtres apportent, tout comme les deux bandes vitrées de part et d’autre des portes des salles de cour, de la lumière naturelle dans les couloirs. Un aspect auquel les architectes attachent une importance particulière. Ces fenêtres et ces points de lumières servent également pour s’orienter dans le bâtiment.
    Pour l’aménagement intérieur, comme pour les salles de classe, les bureaux et aussi les couloirs, Graeme Mann & Patricia Capua Mann se contentent – de manière similaire à la conception de la façade – de très peu de matériaux, de détails et d’éléments, tels que les murs et les plafonds en béton brut, les placards et parquets en chêne, et un sol industriel en béton dans les couloirs. Patricia Capua Mann confirme toutefois, que cette réduction à l’essentiel et à peu de détails demande plus de travail, que l’on pourrait penser. À l’intérieur, les architectes jouent également habilement avec le contraste entre la massivité des murs et des escaliers en béton brut et la finesse et la transparence des éléments en bois et les grandes fenêtres.
    Selon Mme Capua Mann, l’architecture doit fonctionner comme un arrière-plan et former un espace de travail pour les étudiants et le personnel, étudiants et personnel qui apportent à leur tour couleur et vie.

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