VISO 04-2017 – THEMA / THÈME – Chalet Anzère/CH
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Essenz des Chalets I Retour à
l’essence du chalet
Das
niederländische Architekturbüro SeARCH, das in der Vergangenheit durch seine
eingegrabene Wochenendvilla im schweizerischen Vals international grosses
Aufsehen erregt hatte, zeigt mit dem Chalet in Anzère erneut, dass es möglich
ist, unter strenger Einhaltung der lokalen Bauvorschriften qualitätsvolle und
moderne Architektur zu machen, die sich harmonisch in den Kontext einfügt.
Le bureau
d’architecture néerlandais SeARCH avait déjà suscité un vif intérêt au niveau
international en réalisant une villa de vacances enterrée à Vals, en Suisse. Au
travers de son chalet implanté à Anzère, SeARCH montre une nouvelle fois qu’il
est possible de créer une architecture moderne, de qualité et harmonieusement
intégrée tout en respectant strictement les prescriptions locales en matière de
construction.
Text | Texte: Michael Koller
Fotos | Photos: Ossip van Duivenbode
Pläne | Plans: SeARCH
Wurzeln
Der
niederländische Bauherr, ein Unternehmer, Amateurpianist und Autoliebhaber,
kaufte das Grundstück in Anzère mit einem bereits genehmigten Baugesuch, das
ein Einfamilienhaus mit einem aussenliegenden Lift als Verbindung zwischen der
talseitigen Rue des Fontaines und dem höhergelegenen, auf den Hang gesetzten
Wohnhaus vorsah. Im Zuge der verschiedenen Überlegungen, wie dieser Lift besser
ins Haus integriert werden könne und damit nicht mehr die Aussicht auf das
Alpenpanorama verstellen würde, schlug Bjarne Mastenbroek, Gründer des
Architekturbüro SeARCH aus Amsterdam eine Generalüberarbeitung des genehmigten
Entwurfs vor mit dem Ziel, ein kompakteres Haus zu entwerfen, das sich visuell
und programmatisch besser in den steilen Hang einfügt. Als Ausgangspunkt für
den neuen Entwurf des insgesamt rund 500 m2 grossen Wohnhauses diente ihm die
Typologie des traditionellen Chalets, also des chahtelèt, der Schäferhütte mit
seinem steinernen Sockel, dem Holzaufbau und den kleinen Fensteröffnungen. Die
Einfachheit dieser alpinen Hütten, kombiniert mit der Grosszügigkeit und dem
weit auskragenden Dach des ‹Grand Chalet Balthus› im waadtländischen Rossinière,
dienten SeARCH als Inspiration für den Charakter des neuen Bauwerks.
Origines
du projet
Le
maître d’ouvrage est un entrepreneur néerlandais, pianiste amateur et passionné
de voitures. Il a acheté la parcelle à Anzère avec un permis de construire déjà
octroyé. Celui-ci prévoyait la construction d’une maison unifamiliale avec un
ascenseur extérieur pour relier la rue des Fontaines située du côté de la
vallée et la maison d’habitation construite en surplomb dans la pente. Soucieux
de mieux intégrer cet ascenseur à la maison pour ne plus obstruer la vue vers
le panorama alpin, Bjarne Mastenbroek, fondateur du bureau d’architecture amstellodamois
SeARCH, a suggéré une refonte complète du projet approuvé dans le but de
concevoir une maison plus compacte qui s’intègre mieux à la pente escarpée,
tant sur le plan visuel que sur celui du programme. Comme point de départ au
nouveau projet de cet immeuble d’habitation de quelque 500 m², il a utilisé la
typologie du chalet traditionnel, le «chahtelèt», cette hutte pour berger
caractérisée par son socle en pierre, sa structure en bois et ses petites fenêtres.
Pour créer le caractère de ce nouvel ouvrage, SeARCH s’est inspiré de la
simplicité de ces huttes alpines, mais aussi des larges débordements de toit du
«Grand Chalet Balthus», situé dans la commune suisse de Rossinière.
Von der Küche aus tritt man rechts auf den ostseitig angeschlossenen Terrassensitzplatz.
De la cuisine, vous entrez à droite sur la terrasse orientée à l’est avec ses places assises.
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Hanglage
Der
steile Hang – er wurde nach der Fertigstellung des Bauwerks landschaftlich
angepasst – führte zum Entwurf eines dreigeschossigen Hauses mit einem
grosszügigen Wohnbereich im Erdgeschoss, den Gästeschlafzimmern im
Untergeschoss und dem privaten Schlafbereich des Auftraggebers im Obergeschoss.
Das
Haus ist auf vier Ebenen zugänglich. Neben dem Zugang über die in den Felsen
gegrabene Doppelgarage und den in den Berg gegrabenen Lift, der bis ins
Obergeschoss führt, kann das Haus auch über den nordwestlich gelegenen
Haupteingang betreten werden. Dieser bergseitige Eingang liegt beinahe ein
Halbgeschoss über dem Wohn-/Essbereich mit der offenen Küche. An die Küche ist
ein Essplatz auf der ostseitigen Terrasse gekoppelt, die aufgrund der starken
Hanglage einige Stufen tiefer als der Haupteingang liegt.
Vom
Haupteingang aus kann man aber auch direkt über eine aussenliegende Treppe ins
Obergeschoss und damit in den Schlafbereich des Bauherrn gelangen. Nur das
Untergeschoss mit den verschiedenen Gästeschlafzimmern, Toiletten und Bädern
ist nicht direkt von aussen zugänglich. Die verschiedenen Ebenen sind nicht nur
durch die innenliegenden Treppen und den Lift miteinander verbunden, sondern
auch durch die aussenliegenden Holztreppen, die von dem ca. 3 Meter weit
auskragenden Dach geschützt werden. Mit diesen aussenliegenden, die Südostfassade
charakterisierenden Treppen, den breiten Balkonen und vor allem den grossen
Dachüberständen, sowohl an der Nordwest- als auch an der talseitigen Südostseite
greift Bjarne Mastenbroek Hauptelemente der traditionellen Chalets auf.
Die
Gebäudehöhe und die Dachneigung ergaben sich durch die strenge Einhaltung der
lokalen Bauvorschriften. Allerdings erhält das Haus durch die fehlenden
Dachüberstände an den Schmalseiten, die weissen Bänder zur Betonung der
Wandstärken, Balkone und Treppen und die ungewöhnlichen Fensterformate eine
zeitgenössische Note, die es deutlich von den Nachbarhäusern unterscheidet.
Von der Tiefgarage erschliesst ein Lift alle drei Wohnebenen.
Du garage souterrain, un ascenseur conduit aux trois niveaux d’habitation.
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Terrain
en pente
La
pente escarpée – elle a été adaptée sur le plan paysager après l’achèvement de
l’ouvrage – a donné lieu à un projet de maison à trois étages avec un vaste
espace habitable au rez-de-chaussée, les chambres d’amis au premier sous-sol et
la chambre à coucher privée du maître d’ouvrage au premier étage.
La
maison est accessible sur quatre niveaux. Outre l’accès via le double garage
enfoui dans les roches et l’ascenseur enterré dans la montagne qui mène
jusqu’au premier étage, la maison peut être desservie par l’entrée principale
située au nord-ouest. Cette entrée située du côté de la montagne se trouve
pratiquement un demi-étage au-dessus de l’espace de séjour/la salle à manger avec
la cuisine ouverte. Un espace repas situé du côté est de la terrasse est relié
à la cuisine. En raison de la forte pente, celle-ci se trouve quelques marches
en contrebas de l’entrée principale.
Depuis
l’entrée principale, on peut cependant accéder directement au premier étage et,
par conséquent, à la chambre à coucher du maître d’ouvrage via un escalier
extérieur. Seul le premier sous-sol qui abrite les différentes chambres d’amis,
les toilettes et les salles de bain n’est pas directement accessible de
l’extérieur. Les différents niveaux ne sont pas uniquement reliés entre eux par
l’escalier intérieur et l’ascenseur, mais aussi par les escaliers en bois
extérieurs protégés par le toit qui déborde sur environ 3 m. Avec ces escaliers
extérieurs qui caractérisent la façade sud-est, les larges balcons et surtout
les importants débordements de toiture tant du côté nord-ouest que du côté
sud-est qui donne sur la vallée, Bjarne Mastenbroek reprend des éléments
essentiels des chalets traditionnels.
La
hauteur du bâtiment et la pente du toit résultent du respect strict des
prescriptions locales en matière de construction. Cependant, l’absence de
débordements de toiture sur les côtés étroits, l’accentuation des épaisseurs de
murs, des balcons et des escaliers au moyen de dalles de recouvrement en métal
blanches et les formats de fenêtres inhabituels confèrent tout de même à cette
maison des notes contemporaines qui la démarquent clairement des maisons
voisines.
Raumerlebnis
Bjarne
Mastenbroek betont, dass das Geld nicht in teure Materialien investiert wurde,
sondern vielmehr in die Schaffung von spezifischen, qualitätsvollen Räumen. So
wurde das Giebeldach mit einfachen und frostbeständigen Eternit-Schieferplatten
(Typ New Stonit) bedeckt und alle Fassaden mit einer simplen horizontalen
Schalung aus Lärchenholz verkleidet.
Auch
bei der Innenraumgestaltung, die in Zusammenarbeit mit einem lokalen
Innenarchitekten gemacht wurde, versuchte SeARCH zugunsten der Räume und
Aussichten so zurückhaltend wie möglich zu bleiben und damit gleichzeitig an
die Einfachheit der ursprünglichen Chalets anzuschliessen. Die Atmosphäre des
Wohngeschoss, in das die Schlafräume des Obergeschosses wie eingehängt wirken,
wird dementsprechend durch die Sichtbetonaussenwände, den Fliessestrich und das
Eichenholz der Fensterrahmen sowie der Einbauschränke dominiert.
Das
Haus zeichnet sich allgemein durch sehr direkte visuelle Beziehungen zwischen
den Innenräumen und der beeindruckenden Berglandschaft wie dem Dent Blanche
Massiv mit dem Weisshorn oder dem Matterhorn aus. Vor allem die
kathedralartigen, hohen Fensteröffnungen im Wohnraum betonen in Verbindung mit
den bis unter die Dachschrägen reichenden Lufträumen die Aussicht. Über
innenliegende Fenster kann der Hauseigentümer zusätzlich von seinen privaten
Schlafräumen in den darunterliegenden Wohnraum sehen.
Um die
Verbindung von innen nach aussen zu verstärken, bildeten die Architekten unter
anderem das Fenster über der Arbeitsfläche der Küche zur Terrasse hin als
Schiebefenster aus, das in geöffnetem Zustand in der Mauerlaibung verschwindet.
Ausserdem verschwinden die Fensterrahmen der Fixverglasungen ebenfalls in der
Dicke der Aussenmauern, wodurch der Eindruck von einfachen Mauerlöchern
entsteht. Gerade die Fensterdetails und die Montage erforderten aufgrund ihrer
ungewöhnlichen Formate von den Architekten besondere Aufmerksamkeit.
Der
Eyecatcher des Wohngeschosses ist allerdings der Konzertflügel, der im
ursprünglich als Garage geplanten grosszügig verglasten Musikzimmer an der
Nordwestseite seinen adäquaten Platz gefunden hat.
Espérience
spatiale
Bjarne
Mastenbroek souligne que l’argent n’a pas été investi dans des matériaux
onéreux, mais plutôt dans la création d’espaces spécifiques et de qualité.
Ainsi, le toit en bâtière a été recouvert d’ardoises simples et résistantes au
gel et toutes les façades ont été habillées d’un simple bardage en bois
horizontal.
Pour
l’aménagement des espaces intérieurs réalisé en collaboration avec un
architecte d’intérieur local, les architectes de SeARCH ont essayé de conserver
le plus de retenue possible pour favoriser les espaces et les vues et, par
conséquent, rappeler la simplicité des chalets authentiques. L’ambiance de
l’étage d’habitation, où les chambres à coucher du premier étage apparaissent
comme suspendues, est dominée par les murs extérieurs en béton apparent, la
chape fluide et quelques armoires en bois.
De
manière générale, la maison se caractérise par des liens visuels très directs
entre les espaces intérieurs et le somptueux paysage montagneux qui permet de
contempler entre autres la Dent Blanche, le Weisshorn et le Cervin. Associées
aux espaces aériens qui s’étendent jusqu’en dessous des pentes de toit, les
hautes baies vitrées de l’espace d’habitation qui ressemblent à des vitraux de
cathédrale accentuent la vue. Les fenêtres intérieures permettent en outre au
propriétaire de contempler l’espace de séjour situé en contrebas depuis ses
chambres à coucher privées.
Pour
renforcer le lien depuis l’intérieur vers l’extérieur, les architectes ont
entre autres réalisé la fenêtre qui surplombe le plan de travail de la cuisine
vers la terrasse sous forme de fenêtre coulissante qui se dissimule dans
l’ébrasement de mur lorsqu’elle est ouverte. Les châssis de fenêtres des
vitrages fixes disparaissent également dans l’épaisseur des murs extérieurs, ce
qui donne l’impression que le mur est simplement percé. En raison de leurs
formats inhabituels, les détails des fenêtres ont nécessité une attention
particulière de la part des architectes. Un soin particulier a aussi été
apporté à leur montage.
L’attrait
principal de l’étage d’habitation est cependant le piano à queue, qui a trouvé
sa place dans la salle de musique aux nombreuses baies vitrées située du côté
nord-ouest et qui était à l’origine prévue pour être un garage.
Viso
SeARCH