FORUM 05/2014 - STADTPLANUNG - International Architecture Biennale Rotterdam (IABR) 2014, Rotterdam/NL
Zur
Natur (in) der Stadt
Unter
dem Motto „Urban by Nature“ und unter dem Kuratorium des
niederländischen Landschaftsarchitekten und Gründers von H+N+S
Landscape Architects Dirk Sijmons präsentiert die diesjährige,
sechste Internationale Architekturbiennale in Rotterdam (IABR) vom
29. Mai bis 24. August anhand konkreter Projekte aus der ganzen Welt
die Verwobenheit unserer städtischen Lebensräume mit der Natur.
Text
von Michael
Koller
Dirk
Sijmons ist davon überzeugt, dass man, um die weltweiten
ökologischen Probleme lösen zu können, als Erstes die
städtischen Probleme in den Griff bekommen müsse. In der
Hauptausstellung in den Räumlichkeiten der unlängst renovierten
Kunsthal und des benachbarten Naturhistorischen Museums in Rotterdam
wird anhand von 96 Beispielen bekannter Büros wie BIG, MVRDV, West
8, ZUS, JCFO, .Fabric oder Lola, aber auch von Organisationen wie dem
niederländischen WWF und dem niederländischen Umweltschutzamt sowie
Universitäten wie der TU Delft, des MIT, der Universität in Harvard
und der ETH Zürich gezeigt, wie die gezielte Planung von Grünräumen
zu einem immer wichtigeren Aspekt in der gegenwärtigen Stadtplanung
wird.
STADTLANDSCHAFTEN
Die
Projekte sind in fünf Hauptthemen wie das kultivierte Pflanzen, die
Erforschung des Untergrunds, den Metabolismus der Stadt, die
Stadtlandschaft in der Zeit des Klimawandels und die Strategien zur
Entwicklung moderner Stadtlandschaften sowie in zahlreiche Subthemen
gegliedert.
Anhand
von oftmals kleinen Projekten und Initiativen wie dem Straßenmöbel
Aktina, einer Ladestation für Fahrräder, Computer und Handys, über
den Aranzadi-Park im spanischen Pamplona, der jährlich als Teil der
Parkpflege vom benachbarten Fluss überschwemmt wird, den
Gemüsegärten in Havanna oder dem Parco Dora auf dem ehemaligen
Fiat-Fabriksgelände
bei Turin wird exemplarisch dargestellt, welche Potenziale unsere
städtischen Lebensräume besitzen und wie naturnahe Städte
gestaltet werden könnten.
Die
Frage stellt sich, ob all diese Projekte punktuelle und einmalige
Kuriositäten bleiben werden oder ob sie uns tatsächlich dabei
helfen werden, das klassische Verständnis der Bipolarität von Natur
und Stadt in der Zukunft zu überwinden.