FORUM 06/2014 - ARCHITEKTUR-BIENNALE VENEDIG 2014 - Lifting the curtain
Vorhang
auf
„Lifting
the Curtain – Central European Architectural Networks“ ist eine
ambitiöse Koproduktion verschiedener Architekturzentren
Zentraleuropas, die im Rahmen der 14. Architekturbiennale in Venedig
unter der Leitung von Rem Koolhaas als „Collaterales Event“ im
Officina delle Zattere gezeigt wird.
Von
der polnischen Stiftung für Moderne Kunst (Polish Modern Art
Foundation) und der polnischen Architekturgruppe Central European
Architectural Research Think-tank (Trace) initiiert, haben sich das
Prager „Centre for Central European Architecture“ (CCEA), die
Österreichische Gesellschaft für Architektur (ÖGFA), das
ungarische „Kortárs Építészeti Központ“ (KEK) und nicht
zuletzt die Platforma 9,81 – Institute for Research in Architecture
aus Zagreb/Split der Zusammenarbeit angeschlossen.
Johannes
Spalt (l.) und Friedrich Kurrent (r.)
in
ihrem Büro in Wien, 1957 © Otto Sauseng
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NETZWERKE
Im
Zentrum der Ausstellung und der für drei Jahre vorgesehenen
weiterführenden Forschungsarbeit stehen Netzwerke, die
Persönlichkeiten wie der tschechische Architekt Karel Prager, der
Ungar Elemér Zalotay, der Pole Adolf Ciborowski oder Adolf Loos
aufgebaut haben und die zur Entwicklung und Verbreitung der Moderne
vom Beginn des 20. Jahrhunderts an in Zentraleuropa geführt hatten.
Die Ausstellung rückt die Bedeutung dieser im Westen größtenteils
unbekannten Netzwerke, die auch von Institutionen wie der
Arbeitsgruppe Zagreb, der Dänischen Gruppe aus Ungarn und der
österreichischen Arbeitsgruppe 4 getragen wurden,
in ein neues Licht.
Gebäude
der Bundesversammlung, Karel Prager, Prag
©
Pavel Jasanský
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Überraschend
ist zu beobachten, wie sich diese Querverbindungen, die sich durch
gemeinsame gesellschaftliche, städtebauliche und architektonische
Visionen und eine sehr ähnliche architektonische Formensprache
ausgezeichnet haben, über Wettbewerbe, den Unterricht, Kongresse,
informelle Treffen und die einschlägige Presse von regionalen,
nationalen und transnationalen Netzwerken zu einflussreichen
weltweiten Kooperationen entwickelten und so ihren Niederschlag
selbst in Afrika, dem Nahen Osten, oder in Amerika gefunden haben.
Die
Ausstellung erzählt vom Reichtum des architektonischen Schaffens in
Zentraleuropa im vergangenen Jahrhundert, und man darf gespannt sein,
was noch alles enthüllt werden wird, wenn der Vorhang erst einmal
vollständig geöffnet ist.